Wer übernimmt mein Unternehmen? Diese Frage stellen sich viele Alt-Geschäftsinhaber. Die Suche nach einem externen Nachfolger wird dabei nicht nur durch ökonomische und finanzielle Gegebenheiten bestimmt. Ist ein Übernehmer gefunden, muss dieser auch zum Unternehmen passen. Hier spielt der menschliche Faktor eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Jedes Jahr suchen bis zu 100.000 KMU einen Nachfolger, so das KfW-Nachfolge-Monitoring. Einen passenden Übernehmer zu finden, liegt bei den Hürden für Nachfolgeprozesse dabei ganz oben – noch vor rechtlichen Unsicherheiten und den Diskussionen um den Kaufpreis. Die Gründe dafür liegen zum einen im demografischen Wandel; in der alternden Gesellschaft. Zum anderen besteht aktuell nur geringes Übernahmeinteresse, beziehungsweise ziehen viele potenzielle Nachfolger eine Neugründung der Weiterführung eines bestehenden Geschäfts vor. Insbesondere kleineren und mittleren Betrieben fällt die Suche nach Übernehmern daher schwer. Dennoch ist es entscheidend, dass gefundene Kandidaten auch zur Firmenphilosophie und der Unternehmenskultur passen sowie nachhaltige Pläne für den Betrieb und das Team haben.
Der frühe Vogel fängt den Nachfolger
Während erste Überlegungen zur Nachfolge Empfehlungen zufolge etwa 10 Jahre vor der Übergabe vorgenommen werden sollten, ist die Nachfolgeplanung in der Praxis oft ein kürzerer Prozess: Viele schieben die Abgabe des Lebenswerks hinaus oder hoffen bis zuletzt auf eine familieninterne Übergabe. In vielen Fällen kann diese aber nicht umgesetzt werden. Daher ist es zentral, so früh wie möglich zu handeln und auch externe Nachfolger in Betracht zu ziehen. Doch bevor eine konkrete Wahl für einen externen Übernehmer getroffen werden kann, muss herausgefunden werden, ob dieser zum Unternehmen passt.
Die Chemie muss stimmen
Um herauszufinden, ob sich der potenzielle Nachfolger auf der gleichen Wellenlänge befindet, müssen menschliche Aspekte wie Auftreten, Lebenserfahrung, eine positive Einstellung, Motivation und Selbstsicherheit bedacht werden. Insbesondere bei KMU spielt dieser menschliche Faktor eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Transaktion. Stimmt die Chemie zwischen Übergeber und Übernehmer, können allen Beteiligten Zukunftsängste genommen, Hürden überwunden und Mut gefasst werden.
Durch persönliche, ehrliche und offene Gespräche mit dem potenziellen Nachfolger sollte der Übergeber diese und ähnliche Fragen beantworten können:
- Passen Führungsstil und Strategiepläne des Nachfolgers zum Betrieb?
- Was sind seine Ideen, Wünsche und Ziele für die Firma?
- Brennt der Nachfolger für die Branche und das Geschäftsmodell des Unternehmens?
- Spricht er eine gemeinsame Sprache mit dem Team?
- Ist er in der Lage, die Firma nachhaltig in die Zukunft zu führen?
Das Miteinander zählt
Fakt ist: Die Unternehmenskultur wird durch die neue Person an der Spitze verändert. Das darf jedoch nicht zu unlösbaren Problemen, Spannungen, Leistungseinbrüchen oder kollektiven Kündigungen führen. Neue Ideen und frischer Wind sind gut, sollten aber nicht über dem Miteinander stehen. Der Nachfolger sollte daher bereit sein, Lücken in Fähigkeiten oder Qualifikationen durch Schulungen, Trainings oder Mentoring zu füllen und während einer Übergangszeit in verschiedenen Rollen im Unternehmen arbeiten. So kann er die Geschäftsprozesse, die Kultur und die Mitarbeiter kennenlernen.
Aber auch von Seiten des Unternehmens kann der Übergang erleichtert werden, indem:
- Alle Beteiligten rechtzeitig über den Wechsel informiert werden.
- Ein Klima der Offenheit gepflegt wird.
- Der Altinhaber schrittweise aus dem Geschäft aussteigt.
- Das Management-Team den Nachfolger unterstützt und seine Kenntnisse ergänzt.
Sie suchen einen Nachfolger für Ihr Unternehmen und benötigen Unterstützung dabei? Wenden Sie sich gern an unseren Experten Ronny Baar.
Ihr direkter Kontakt:
ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG
Ronny Baar
Tel.: 0351 437 55 46
E-Mail:baar@abg-partner.de