Pressemeldung – Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung nutzt modernes Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung

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(Kitzscher/Leipzig, 02. Dezember 2021) „Die Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung befindet sich in einem gerichtlichen Sanierungsverfahren – dieses wurde am 01. Dezember 2021 eröffnet“, bestätigt Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt, der den Sanierungsprozess des Mittelständlers als Generalbevollmächtigter begleitet. Die Geschäftsentwicklung der Lätzsch GmbH und das Wachstum der letzten Jahre waren positiv – dann allerdings folgten kurz nacheinander der Wegfall eines Großkunden und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Gerade Letztere hat dem Unternehmen zugesetzt, denn ein wichtiger Geschäftszweig ist die Produktion von Bauteilen für Reisebusse – etwa Armlehnen oder Sitzgruppen. Da der Tourismussektor in der Krise schwer gelitten hat, ging die Herstellung von Bussen und entsprechend auch die Nachfrage nach deren Bauteilen massiv zurück. Die Umsatzausfälle konnte die Lätzsch GmbH nicht kurzfristig kompensieren, die wirtschaftliche Lage verschärfte sich. Die Geschäftsleitung hat den Handlungsbedarf erkannt und möchte das Sanierungsverfahren für eine Restrukturierung nutzen, um das Unternehmen und seine Arbeitsplätze zu erhalten.

Gute Aussichten für kurzfristige Sanierung

Der Antrag auf eine Sanierung in Eigenverwaltung wurde vom Amtsgericht Leipzig mit Beschluss vom 29. September 2021 als vorläufige Eigenverwaltung bestätigt und Dr. Jörg Schädlich von der Kanzlei Stapper Jacobi Schädlich als vorläufiger Sachwalter bestellt. Mit Verfahrenseröffnung am 01. Dezember 2021 bestätigte das Amtsgericht ihn nun als Sachwalter. Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG, verstärkt das Unternehmen als Sanierungsgeschäftsführer und verantwortet die Umsetzung eines geeigneten Sanierungskonzeptes: „Unsere vorrangigen Ziele sind es jetzt, den Betrieb wirtschaftlich zu stabilisieren und eine nachhaltige Lösung für das Unternehmen und seine Belgeschaft zu finden. Dazu erarbeiten wir derzeit ein tragfähiges Konzept für die Lätzsch GmbH und prüfen unterschiedliche Sanierungsoptionen.“ Der Fokus liegt auf einer „Gesundschrumpfung“ des Unternehmens. Auch der im Verfahren erforderliche Gläubigerausschuss wurde vom Gericht bestellt und hat seine Arbeit bereits Ende September aufgenommen.

Die Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung hat eine lange Tradition – die Wurzeln des Unternehmens gehen bis in die 1950er Jahre zurück. Im Stammwerk in Kitzscher OT Thierbach und an zwei weiteren Standorten, in Neustadt (Sachsen) und Streitwald, bietet der Produktionsbetrieb mit rund 85 MitarbeiterInnen ein breites Leistungsspektrum von der Konstruktion bis zur Montage von Kunststoffteilen.

Team steht zum Unternehmen

Die Leitung des operativen Geschäfts bleibt bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung in der Hand des Geschäftsführers. Für eine nachhaltige Reorganisation wird die Geschäftsleitung um Hans-Joachim Lätzsch durch das Sanierungsteam unterstützt: „In einem Eigenverwaltungsverfahren kann die Neuaufstellung eines Unternehmens in kurzer Zeit gelingen. Allerdings muss ein Betrieb dazu operativ einen gesunden Kern aufweisen und in der Lage sein, sich aus eigener Kraft wieder wettbewerbsfähig aufzustellen“, erläutert Stefan Ettelt und Dr. Jörg Schädlich ergänzt: „Dass die Lätzsch GmbH diese Chance erhält, ist ein wichtiges Signal und stimmt uns optimistisch für das Verfahren.“ Die Auftragslage stabilisierte sich im Vergleich zu 2020 mittlerweile: Der Umsatzrückgang in bestimmten Branchen, wie dem Tourismus, konnte durch neue Aufträge in anderen Bereichen kompensiert werden. Die MitarbeiterInnen wurden bereits im September in einer Betriebsversammlung über den Schritt in die gerichtliche Sanierung informiert und stehen zum Unternehmen. „Wir würden uns zudem über weitere neue Kolleginnen und Kollegen freuen, Interessenten können sich einfach über die Internetseite informieren“, bestätigt Geschäftsführer Hans-Joachim Lätzsch. Die Löhne und Gehälter der Belegschaft waren für die drei Monate des Antragsverfahrens durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert, im nun eröffneten Eigenverwaltungsverfahren trägt das Unternehmen diese wieder selbst.

Weitere Informationen: https://www.laetzsch.de

Simon Leopold

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