Mit Change Communication erfolgreich den Neustart meistern

Die Unternehmensberatung Roland Berger hat 500 Restrukturierungsexperten aus der DACH-Region zur aktuellen Lage befragt. Das Fazit: 86 Prozent erwarten einen signifikant steigenden Restrukturierungsbedarf in 2021. Zudem gehen die Experten mehrheitlich von einer zunehmenden Komplexität der Fälle aus. Der Technologiewandel gepaart mit der COVID-19-Krise macht einigen Branchen stark zu schaffen – sie werden in den kommenden Monaten und auch Jahren intensiven Prozess- und Strukturumbau betreiben müssen.

Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen gehen in der Regel mit Veränderungen einher – das liegt in der Natur der Sache. Hierzu können Standortschließungen, Kostensenkungen u. a. durch neue Lieferantenkonditionen oder gar ein Personalabbau zählen. Aber auch der Zukauf neuer Produktsparten und Dienstleistungen, die Optimierung der Arbeitsabläufe sowie die Automatisierung von Fertigungsprozessen oder eine gänzlich neue strategische Ausrichtung gehören dazu. Die Beispiele zeigen eines sehr deutlich: Belegschaft, Lieferanten, Kunden und Geschäftspartner sind direkt oder indirekt von den Maßnahmen betroffen. Aus diesem Grund ist eine strategisch ausgerichtete, vorbereitende und begleitende Kommunikation so wichtig. Doch hier hakt es oft.

Wirtschaftlicher Schaden durch fehlende Change Communication

Studien belegen, dass nur rund 25 Prozent der Veränderungsprozesse erfolgreich abgeschlossen werden – eine tragende Säule spielt dabei die Kommunikation. Mitarbeiter werden nicht selten vor vollendete Tatsachen gestellt und sollen Veränderungen kommentarlos verstehen und akzeptieren. Zudem bietet fehlende Kommunikation optimalen Nährboden für Spekulationen. Wenn die Gerüchte hochkochen – und das tun sie meistens, wenn es keine klaren Informationen gibt – kann das erhebliche Verluste für das Unternehmen bedeuten.

Der wirtschaftliche Schaden, den unaufgeklärte und dadurch unzufriedene Mitarbeiter verursachen, darf nicht unterschätzt werden. Man denke zum Beispiel an die vertane Arbeitszeit in der Kaffeeküche, weil das Personal über die kursierenden Spekulationen „tratschen“ möchte. Oder womöglich lehnen Schlüsselpersonen im Unternehmen die kostspielig neu eingeführten Prozesse ab, weil sie nicht rechtzeitig ins Boot geholt wurden. Motivation und Loyalität der Mitarbeiter können rapide sinken, sogar Kündigungen sind denkbar. Auch uninformierte Kunden und Lieferanten könnten falsche Schlüsse ziehen und sich nach neuen Geschäftspartnern umsehen.

Frühzeitige Informationspolitik zeigt die Richtung an

Bei geplanten Veränderungen hilft meist nur eins: Fakten frühzeitig auf den Tisch bringen, um Wissenslücken und Mutmaßungen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Worum geht es bei einem Wandel genau? Warum ist dieser nötig? Wie genau wird er vollzogen und wie sieht die Zeit danach aus? Diese Fragen müssen vom Management transparent und verständlich beantwortet werden. Dann zeigen die Beteiligten in den meisten Fällen mehr Verständnis und wirken bei der Umsetzung besser mit.

Schritt für Schritt und nach Plan

Veränderungen sind häufig so komplex, dass eine kurze Information am Anfang und am Ende des Prozesses nicht ausreicht. Es gibt Verzögerungen, Nachjustierungen und auch Zwischenergebnisse, die man offen kommunizieren sollte, damit alle Beteiligten fortlaufend am gleichen Strang ziehen können. Dabei sollten die jeweiligen Informationen unbedingt wohlüberlegt und wie bereits erwähnt strategisch sinnvoll platziert werden – denn falsch gesetzte Botschaften können auch Schaden anrichten.

Deshalb steht am Anfang einer Veränderung immer die Ausarbeitung eines detaillierten Kommunikationsplans, der u. a. den Status-Quo und die Vision, die Zielgruppen, Botschaften, eine Zeitschiene sowie die passenden Instrumente beinhaltet. Dabei lässt sich die gesamte Bandbreite der im Unternehmen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel nutzen, wie beispielsweise Mitarbeiterversammlung, Workshop, Mitarbeiterzeitung, Intranet, Newsletter, Podcast, Kurzvideo, Event oder Ausstellung. Ängste und Bedenken sollten in den Botschaften berücksichtigt und entkräftet werden. Wichtige Multiplikatoren im Unternehmen können als Botschafter unterstützen – dazu zählen nicht zwangsweise nur die Führungskräfte, sondern z. B. auch beliebte Mitarbeiter, die einen guten Draht zur Belegschaft haben.

Benötigen Sie strategische Unterstützung in der Change Communication? Melden Sie sich gern bei unserer Ansprechpartnerin Ina Jahn, Senior Consultant: 0351 43755 35 oder jahn@abg-partner.de