Viele mittelständische Unternehmen befinden sich zurzeit in einer Umbruchphase. Der Generationenwechsel ist in vollem Gange und zahlreiche Inhaber stehen vor der Aufgabe, das Unternehmen an die jüngere Generation weiterzureichen. Dabei besteht oft der Wunsch, den Betrieb familienintern zu übergeben. Das ist meist gar nicht so leicht. Was bei einer Übergabe innerhalb der Familie wichtig ist, erfahren Sie hier.
Unternehmern fällt es oft nicht leicht, das eigene Lebenswerk loszulassen und zu übergeben. Darum ist es vielen Inhabern wichtig, dass der Betrieb in der Familie bleibt. Doch durch Demografie, fehlendes Interesse, mangelnde Befähigung oder veränderte Berufswünsche sinkt die Zahl der verfügbaren Nachfolger. Laut dem Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2022 der KfW drohen bis Ende 2026 rund 190.000 Mittelständler ohne eine Nachfolgelösung aus dem Markt auszutreten. 53 Prozent der Unternehmer hoffen aber dennoch, den Betrieb innerhalb der Familie übergeben zu können. Denn: Gibt es einen passenden Nachfolger im nahen Verwandtenkreis, kann eine interne Übergabe praktische Vorzüge bieten.
Vorteile der familieninternen Übergabe
Familieninterne Nachfolgen sind in der Regel leichter umzusetzen, da der Nachfolger das Unternehmen bereits kennt: Eine emotionale Bindung zum Betrieb und den Mitarbeitenden besteht. Ein Jungunternehmer hat idealerweise zudem durch Beobachtung sowie Mitarbeit den Unternehmensalltag im heimischen Betrieb bereits kennengelernt. Auch erste Beziehungen zu Kunden und Lieferanten bestehen im Bestfall und müssen nicht kurzfristig aufgebaut werden – familiäre Nachfolger können bei Terminen, auf Messen oder Events frühzeitig vorgestellt werden. Zudem können Jungunternehmer neue Ideen und Lösungen für den Betrieb bereits lange vor der Übernahme gemeinsam mit dem Altinhaber besprechen. Dem bisherigen Unternehmer fällt es durch den entsprechend vorbereiteten Nachfolger aus den eigenen Reihen oft auch leichter, loszulassen, wenn der Betrieb in der Familie bleibt.
Was ist wichtig bei der Übergabeplanung?
Essenziell für eine reibungslose Übergabe ist die frühzeitige Auseinandersetzung mit der Nachfolgestrategie. Eine fehlende oder späte Nachfolgeplanung kann herausfordernd sein: Kurzfristige Entscheidungen aufgrund von unzureichender Vorbereitung erschweren eine nachhaltige Umsetzung und die Kommunikation mit Kunden, Mitarbeitern, Finanzierern und Behörden. Im Zweifel kann die ganze Übergabe gefährdet sein. Wichtige Dokumente und Informationen sollten zudem bereits Jahre vor der Übergabe zusammengestellt werden und in der Schublade bereitliegen. So kann die Nachfolge auch bei Unfall, schwerer Krankheit oder plötzlichem Tod des Altinhabers umgesetzt werden.
Nachhaltige Planung ist zentral, denn das Unternehmen soll erfolgreich weitergeführt werden. Themen wie Modernisierung, Fachkräftesicherung, Investitionen und Finanzierung müssen mittel- bis langfristig geklärt sein, bevor der Übergang stattfindet. Wenn ein halbes Jahr nach der Übergabe die Hälfte der Belegschaft in Rente geht oder die technologische Ausstattung veraltet ist, steht auch der geeignetste Nachfolger vor Herausforderungen.
Den Nachfolger auf seine Rolle einstimmen
Mit dem Unternehmen wird auch Verantwortung übernommen. Durch intensive Gespräche und langjähriges Nachfolge-Coaching sollte sichergestellt werden, dass der Nachfolger seinen kommenden Aufgaben gerecht werden kann. Kompetenzen müssen angeeignet und erweitert werden. Eine frühes „Reinschnuppern“ in die Firma und die unternehmerischen Aufgaben kann auch klären, ob der Nachfolger das Unternehmen tatsächlich übernehmen kann und will. Ist ein Jungunternehmer nicht mit Herzblut bei der Sache, kann er Mitarbeiter und Kunden nicht überzeugen, leidet schnell die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens darunter.
Die Betroffenen sollten rechtzeitig über die Nachfolge informiert werden. Dabei reicht es nicht, in einer E-Mail beizufügen, dass bald jemand anderes am Steuer sitzt. Schon lange vor der Übernahme sollte allen bewusst sein, dass ein Generationswechsel bevorsteht; wann dieser vollzogen wird; wer die Nachfolge übernimmt und wie die Zusammenarbeit danach aussehen wird. Gerade Familienunternehmen profitieren hier von der Möglichkeit, einen Nachfolger Jahre vor der Übergabe aufzubauen, in Aufgaben zu integrieren und bei allen Beteiligten persönlich vorzustellen. So bleibt das Vertrauen von Mitarbeitern, Kunden und Partnern auch unter der neuen Führung erhalten.
Die Übergabe naht? Wir sind für Sie da!
Eine Unternehmensübergabe familienintern zu regeln, ist meist eine naheliegende Lösung. Gerade in diesem Fall ist ein externer Blick aber von Vorteil. Die emotionale Bindung hat viele Vorzüge, kann allerdings auch Herausforderungen bereiten, wenn es um die Vorbereitung und konkrete Umsetzung der Nachfolge geht. Wenn Sie eine Übergabe planen, stehen wir Ihnen zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gerne.
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ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG
Ronny Baar
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