Traditionsreicher Förderanlagen-Bauer in der Eigenverwaltung: KREISEL nutzt moderne gerichtliche Sanierung zur Neuaufstellung

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(Krauschwitz, 02. Dezember 2024) Die KREISEL GmbH & Co. KG nutzt ein vorläufiges gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung zur Neuaufstellung. Es wurde nach dem Antrag der Geschäftsführung vom Amtsgericht Dresden am 21. November 2024 angeordnet. Das mittelständische Unternehmen ist Experte für Schüttguthandling und hat sich vor allem auf maßgeschneiderte Förderanlagen spezialisiert. Trotz langer Tradition und festem Kundenstamm geriet KREISEL zuletzt durch die Auswirkungen der Corona- und Energiekrise sowie einen Cyberangriff in eine wirtschaftlich angespannte Situation.

„Unser Ziel ist, unser Unternehmen zu stabilisieren und auf langfristige Sicht neu aufzustellen – wir wollen die Arbeitsplätze und den Standort in der Region erhalten. Die Eigenverwaltung soll uns dabei helfen, das Sanierungspotenzial vollständig auszuschöpfen. Unsere Mitarbeiter, Kunden und Partner wurden alle bereits umfassend über die Lage informiert. Der große Rückhalt für unser Unternehmen und das Sanierungsvorhaben, hilft uns, mit voller Kraft und Zuversicht in das Verfahren zu gehen“, sagt Geschäftsführer Wolfram Kreisel.

Die Besonderheit an dem gerichtlichen Sanierungsverfahren ist, dass der Geschäftsführer das operative Geschäft weiterführen und den Betrieb zeitgleich mithilfe von Sanierungsspezialisten neu aufstellen kann. Dazu wurde Rechtsanwalt und Steuerberater Enrico Schwartz von der Kanzlei SCHWARTZ Consulting als Sanierungsgeschäftsführer (CRO) an Bord geholt: „Wir sind bereits dabei, erste Weichen für die Neuaufstellung von KREISEL zu stellen. Eine ganz entscheidende Voraussetzung dafür ist bereits erfüllt, denn wir konnten den Geschäftsbetrieb trotz der angespannten Situation stabilisieren. Er läuft derzeit lückenlos weiter. Daneben sind auch die Löhne und Gehälter der Belegschaft für die Monate November bis Januar durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.“

Zusätzliche insolvenzrechtliche Unterstützung erhält der Betrieb durch Rechtsanwalt Stefan Ettelt und sein Team der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt. Der Experte für Eigenverwaltungsverfahren berät die Geschäftsführung bei unternehmerischen Entscheidungen im Rahmen der vorläufigen gerichtlichen Sanierung. „KREISEL ist mit seinen fast 140 Mitarbeitern nicht nur ein wichtiger hiesiger Arbeitgeber, der Mittelständler hat die Oberlausitz mit seiner langen Historie auch entscheidend mit geprägt. Wir werden alles daran setzen, zu helfen, dass diese Tradition fortgeführt werden kann. Dass das Gericht das moderne Verfahren der Eigenverwaltung genehmigt hat, ist für uns bereits ein gutes Zeichen, dass die Neuaufstellung gelingen kann“, so Rechtsanwalt Ettelt.

 

Energiekrise und Corona-Nachwirkungen führten zu Schieflage

Das Unternehmen aus dem sächsischen Krauschwitz blickt bereits auf eine mehr als 112-jährige Firmengeschichte zurück. Lagen die Anfänge in den Bereichen Schlosserei und Schweißerei, so ist das Unternehmen heute als international angesehener Anlagenbauer und Spezialist auf dem Gebiet des Schüttguthandlings tätig. Die Mitarbeiter entwickeln und fertigen maßgeschneiderte mechanische und pneumatische Förderanlagen und entsprechende Komponenten. Neben dem Hauptsitz in Krauschwitz hat das Unternehmen auch Standorte in Hamburg, Bayern und dem Harz.

Die momentane Schieflage des Betriebs ist vor allem auf gestiegene Finanzierungskosten und eine Verschlechterung der Ertragslage durch die Folgen der Corona-Pandemie, die Erhöhung der Rohstoff- und Energiepreise sowie einen Cyberangriff zurückzuführen. Letzterer hatte die Handlungsfähigkeit des Unternehmens im ersten Quartal 2024 über mehrere Wochen eingeschränkt. Die geopolitische Krisenlage der letzten Jahre mit Kriegen und Embargos tat ihr Übriges. Sie führte, ungeachtet einer grundsätzlich guten Nachfragesituation, zu einer schwachen Konjunktur und zurückhaltenden Investitionsentscheidungen auf Kundenseite. Da die finanzielle Schieflage trotz Sanierungsbemühungen der Geschäftsführung außergerichtlich nicht abgestellt werden konnte, hatte diese am 19. November 2024 pflichtgemäß und folgerichtig einen Insolvenzantrag gestellt.

 

Sanierung – in jede Richtung schauen 

Zum Sanierungsteam von KREISEL gehört auch Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG. Er steht dem Unternehmen als kaufmännischer Begleiter zur Seite. Zum Vorgehen in der Sanierung sagt er: „Die Eigenverwaltung soll eine zeitnahe und grundlegende Neuaufstellung des Unternehmens ermöglichen. Da der Geschäftsbetrieb bereits stabilisiert werden konnte, geht es nun darum, die finanz- und leistungswirtschaftlichen Anknüpfungspunkte zu finden, mit denen wir helfen können, den regionalen Anlagenbauer schnell wieder auf sichere Beine zu stellen. Dabei gilt es, in alle Richtungen zu schauen und die aussichtsreichsten Ansätze konsequent umzusetzen. Das kann über einen Insolvenzplan oder mithilfe eines potenziellen Investors geschehen.“ Der vom Gericht bestellte vorläufige Sachwalter Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg von der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm, Dresden, vertritt die Gläubigerinteressen in dem Eigenverwaltungsverfahren und hat sich inzwischen im Unternehmen einen Überblick verschafft. „Ich habe bei KREISEL eine lösungsorientierte Geschäftsführung sowie eine hoch qualifizierte Mannschaft angetroffen. Zudem hat auch schon ein vorläufiger Gläubigerausschuss, der von Beginn an auch die Gläubigeransichten einbringen kann, seine Arbeit aufgenommen. Nach meinem Eindruck sind auch die Gläubiger an einer pragmatischen Lösung interessiert. Daher bin ich optimistisch, dass es für KREISEL mit seiner großen Bedeutung für die Region eine positive Zukunft gibt“, erklärt der vorläufige Sachwalter.

(Bildquelle: Unternehmen)

 

Kontakt Sanierungsgeschäftsführer:

Simon Leopold

ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

Telefon: +49 351 437 55 48

E-Mail: leopold@abg-partner.de

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Pressekontakt:

Ilka Stiegler

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