Unternehmenssteuerung: acht Controlling-Methoden kurz erklärt

8 Controlling-Methoden erklärt

Controlling umfasst die Planung, Steuerung und Überwachung aller Unternehmensbereiche. Es hilft außerdem dabei, langfristig wettbewerbsfähig zu sein. Denn wer effektives Controlling betreibt, optimiert interne Prozesse und erkennt frühzeitig mögliche Probleme sowie ungenutzte Potenziale. Wir stellen acht Controllinginstrumente vor, die dabei zum Einsatz kommen.

Zuerst einmal: Was genau sind Controllinginstrumente? Es sind standardisierte Verfahren und Modelle, um unternehmensinterne und externe Informationen zu sammeln, zu strukturieren und zu analysieren. Die Ergebnisse werden zur Entscheidungsfindung genutzt. Ziel ist es, Prozesse und Abläufe zu optimieren, Probleme zu erkennen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Für ein funktionierendes Controlling benötigt jedes Unternehmen einen individuellen Methodenmix, der auf den Betrieb und seine Prozesse zugeschnitten ist. Die Liste der möglichen Controllinginstrumente unterteilt sich dabei in operative – für die kurz- bis mittelfristige Unternehmenssteuerung – und strategische – für die langfristige Planung. Im Folgenden werden acht zentrale dieser Methoden erklärt.

Operative Controlling-Instrumente

  • Soll-Ist-Vergleich: Gegenüberstellung der geplanten (Soll) und tatsächlichen (Ist) Zahlen eines Betriebs in einem bestimmten Zeitraum. Dient der Überwachung und Steuerung der Unternehmensleistung und zur Ableitung von Anpassungsmaßnahmen.
  • Break-even-Analyse: Ermittelt den Punkt, an dem die Gesamtkosten und -einnahmen eines Unternehmens gleich sind. Ab dieser Gewinnschwelle deckt das Unternehmen seine fixen und variablen Kosten. Damit lässt sich feststellen, ab wann ein Geschäftsmodell profitabel ist.
  • Kosten-Nutzen-Analyse: Vergleich von Kosten und Nutzen einer Entscheidung oder eines Projekts, der der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit dient.
  • (Mehrstufige) Deckungsbeitragsrechnung: Ermittelt, wie viele einzelne Produkte, Dienstleistungen oder Produktgruppen zur Deckung der Fixkosten und zum Gewinn beitragen. Die Berechnung gibt Aufschluss darüber, ob das Unternehmen mit spezifischen Angeboten Profit macht und hilft bei der Preisgestaltung sowie Sortimentsplanung.

Strategische Controllinginstrumente

  • SWOT-Analyse: Ermitteln der internen Stärken und Schwächen sowie der externen Chancen und Risiken eines Unternehmens oder Projekts, um Wettbewerbsvorteile und Potenziale zu identifizieren. Wird optisch häufig in einer Vier-Felder-Matrix dargestellt.
  • 7-S-Modell: Managementkonzept zur Reduktion der Komplexität von Projekten oder Problemsituationen. Es benennt die sieben Kernvariablen Strategie, Struktur, Systeme, Spezialkompetenzen, Stammpersonal, Unternehmenskultur und Leitbild. Daraus lassen sich Maßnahmen ableiten. Übliche optische Darstellung: Das Leitbild steht im Zentrum, alle anderen Variablen gruppieren sich darum.
  • Branchenstrukturanalyse: Analyse des Marktumfelds, um die Wettbewerbskräfte und die Dynamik einer Branche zu verstehen sowie Strategien zu entwickeln. Die Analyse basiert auf fünf wesentlichen Kräften: Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern, Bedrohung durch neue Anbieter und Ersatzprodukte sowie Verhandlungsmacht von Lieferanten und Abnehmern. Je stärker die Bedrohung durch diese Kräfte ist, desto schwieriger ist es, einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil in der Branche zu erzielen.
  • STEP-Analyse: Modell der externen Umweltanalyse, das soziokulturelle, technologische, ökonomische und politische Faktoren auflistet, die das Unternehmen beeinflussen. Ziel ist es, die Chancen in einem bestimmten Markt zu untersuchen.

 

Sie haben Fragen zu bestimmten Instrumenten oder benötigen Unterstützung im Controlling? Dann wenden Sie sich gern an unseren Experten Ronny Baar.