(Neukirchen/Erzgebirge, 09. April 2025) Im Eigenverwaltungsverfahren der SOLAN GmbH – Sonnenschutz – Dekoration am Amtsgericht Chemnitz wurde eine Lösung zum Erhalt des Unternehmens gefunden: „Es freut mich sehr, dass die Marke SOLAN durch einen Asset Deal erhalten bleibt und das Unternehmen seine Erfolgsgeschichte am Markt nun fortsetzen kann. Mit Herrn Haubold und Frau Kühne haben sich zwei Investoren gefunden, die mit dem Betrieb familiär fest verbunden sind und denen sehr viel an dessen Neuaufstellung und langfristigem Erhalt liegt“, sagt Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt. Als Generalbevollmächtigter hatte er der Geschäftsleitung in der gerichtlichen Sanierung bei allen insolvenzrechtlichen Fragen zur Seite gestanden. Im Rahmen einer solchen Eigenverwaltung leitet die Geschäftsführung das Unternehmen weiter, während sie von Insolvenzrechts-Experten begleitet wird. Das Amtsgericht Chemnitz hatte diese moderne Form der Neuaufstellung angeordnet, da es vom gesunden Kern und der Sanierbarkeit des Unternehmens überzeugt war. Die nun geglückte Lösung bestätigt dies.
Der Eigentumsübergang an die Privatinvestoren Patrick Haubold und seine Mutter Constanze Kühne erfolgte dabei am 1. Januar 2025. Durch den Asset Deal konnten alle Arbeitsplätze und der Standort im erzgebirgischen Neukirchen erhalten werden. Das Unternehmen wird fortan unter dem Namen SOLAN Sonnenschutz GmbH seine bewährten Produkte liefern und an Innovationen arbeiten. Übernehmer Patrick Haubold hat dabei die Position als geschäftsführender Gesellschafter übernommen, Frau Kühne ist Einzelprokuristin und wird weiter den Bereich Vertrieb und Marketing verantworten. Sie ist bereits seit 1981 im Unternehmen und auch Patrick Haubold war hier bis 2022 in verschiedenen Positionen tätig. Die familiäre Verbundenheit zu SOLAN geht aber noch tiefer. So hatte der Mann von Constanze Kühne den ehemaligen VEB-Betrieb gemeinsam mit anderen Gesellschaftern nach der Wende übernommen, erfolgreich neu ausgerichtet und bis 2019 auch dessen Geschäfte geführt.
„Ich kenne SOLAN schon von Kindesbeinen an und habe mich gedanklich nie wirklich davon entfernt. Deshalb wollte ich auch, als ich von der Insolvenz erfuhr, sofort helfen, an einer Lösung mitzuarbeiten. Gemeinsam werden wir die erhaltene Substanz nutzen, um die Firma wieder neu auszurichten. Ab sofort steht SOLAN wieder für hochwertigen und innovativen Sonnenschutz sowie Partnerschaftlichkeit und Zuverlässigkeit. Der Dank dafür, dass die Übernahme so reibungslos gelungen ist, gilt unseren treuen Mitarbeitern, dem ehemaligen Geschäftsführer Rainer W. Nickel, dem Finanzierungspartner Volksbank Chemnitz und Herrn Rechtsanwalt Ettelt als Generalbevollmächtigten“, sagt Patrick Haubold. Ziel sei es nun, mit SOLAN neben neuen Kooperationen auch frühere Partnerschaften wieder aufleben zu lassen. Zudem soll das Unternehmen künftig nicht nur Produkte herstellen, die für Langlebigkeit und Energieeffizienz stehen, – SOLAN soll selbst noch nachhaltiger aufgestellt werden. Daneben wurden laut Geschäftsführer Haubold bereits Projekte in Sachen Digitalisierung und Automatisierung des Betriebs angestoßen.
Vollumfängliches Konzept zum Erhalt des Betriebs
Der Übernahme durch den Investor war ein strukturierter M&A-Prozess vorausgegangen. Dafür zeichnete neben der kaufmännischen Begleitung und dem Controlling Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH und Co. KG, verantwortlich. „Wir hatten einige Kandidaten im Rennen und intensive Gespräche geführt, um eine dauerhafte Lösung für SOLAN, seine Mitarbeiter und damit letztlich auch für die Region zu finden. Frau Kühne und Herr Haubold waren jedoch die einzigen mit einem vollumfänglichen Konzept, um den gesamten Betrieb zu erhalten. Hinzu kam die langjährige Erfahrung, die intensive Verbindung und der familiäre Bezug zum Unternehmen. Das hatte schließlich alle im Sanierungsteam davon überzeugt, dass hier die beste Lösung liegt“, so Simon Leopold.
Die Überwachung des Sanierungsverfahrens im Interesse der Gläubiger übernahm Sachwalter Rechtsanwalt Prof. Dr. Christoph Alexander Jacobi von Stapper | Jacobi | Schädlich Rechtsanwälte „Mit SOLAN konnte ein wichtiger regionaler Hersteller und Arbeitgeber gerettet werden. Umso erfreulicher, dass der Investor bereits ein starke Verbindung zum Unternehmen hat und sehr an dessen künftiger Entwicklung interessiert ist. Dieses Beispiel zeigt auch, wie konstruktiv eine gerichtliche Neuaufstellung unter Eigenverwaltung sein kann, wenn Sanierungsteam und Gläubigerschaft gemeinsam und ergebnisorientiert nach einer Lösung suchen“, so Sachwalter Jacobi.
Kostensteigerungen führten in die Restrukturierung
Das mittelständische Unternehmen aus Neukirchen im Erzgebirge blickt auf eine fast 80-jährige Historie zurück. Im Bereich dekorativer Lösungen für den Sicht- und Sonnenschutz genießt der Betrieb einen guten Ruf bei seinen Kunden. Dennoch geriet SOLAN in eine wirtschaftlich schwierige Situation: Mit dem Ende der Corona-Pandemie und dem Beginn der Energiekrise brach die Nachfrage nach den Produkten deutlich ein. Dringend nötige Preisanpassungen wurden von Großkunden teilweise nicht mitgetragen; gewohnte Lieferantenverträge wurden aufgekündigt. Der Betrieb aus Neukirchen verlagerte sein Engagement daraufhin auf Fachhändler und Endkunden. Auch hier waren die massiven Kostensteigerungen bei Energie, Logistik und Material – ausgelöst durch globale Krisen wie den Ukraine-Krieg – jedoch schwer weiterzugeben. Es kam zur Liquiditätslücke. Die Geschäftsführung leitete umgehend Maßnahmen zur Sanierung ein, diese konnten außergerichtlich jedoch nicht abgeschlossen werden. Entsprechend wurde im Februar 2024 ein Antrag auf gerichtliche Restrukturierung in Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren wurde im Mai 2024 eröffnet. Trotz der anspruchsvollen Situation konnten der Geschäftsbetrieb in der Eigenverwaltung vom Sanierungsteam dabei bis zur Übernahme lückenlos aufrechterhalten und wichtige Maßnahmen zur Neuaufstellung der Firma angestoßen werden.
Über die SOLAN Sonnenschutz GmbH
Das Unternehmen kann auf eine fast 80-jährige Firmengeschichte im Bereich der Herstellung von Sonnenschutz zurückblicken. Heute wird am Standort in Neukirchen im Erzgebirge von 55 Mitarbeitern auf einer Produktionsfläche von 4.000 Quadratmetern gefertigt. Für den Innenbereich werden dabei Plissees, Rollos und Doppelrollos in mannigfaltigen Designs mit unterschiedlichen Befestigungsmöglichkeiten hergestellt. Kunden können dabei aus 1.500 Stoffvarianten wählen. Für den Außenbereich fertigt der Betrieb vielseitige Jalousien, Rollläden und Außenraffstores inklusive Insektenschutz an. Zum Portfolio gehören zudem Markisen und Sonnenschirme sowie die Integration des Sonnenschutzes in Smart-Home-Systeme. Die Anfertigung der Produkte erfolgt dabei stets individuell und nach Kundenwunsch.
Kontakt Investorenprozess:
Simon Leopold
ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG
Telefon: +49 351 437 55 48
E-Mail: leopold@abg-partner.de
Pressekontakt:
Ilka Stiegler
ABG Marketing GmbH
Telefon: +49 351 43755 11
E-Mail: stiegler@abg-partner.de